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Niveauvolle schwedische Gegenwartsliteratur, die in die 1930er Jahre und die Anfänge der Emanzipation entführt. (DR)Der Untertitel "Ein Damenroman" ist zugegebenermaßen auf den ersten Blick eher verwirrend, da das Buch "Was übrig bleibt" aus der Feder der renommierten schwedischen Autorin Sigrid Combüchen alles andere als ein - wie dadurch vielleicht vermutet - schwülstig-romantischer Liebesroman ist. Vielmehr ist der Roman (er wurde u.a. 2010 mit dem Augustpreis, dem wichtigsten schwedischen Literaturpreis, ausgezeichnet) eine vielschichtige Lebensdarstellung einer jungen Frau in den 1930er Jahren und beschreibt ihre mutige Emanzipation. Im Mittelpunkt der Erzählung steht Hedwig (Hedda) Langmark, die als brave Tochter aus gutbürgerlichem Haus den ihr von Familie und Tradition vorgezeichneten Weg gehen soll: einen gutsituierten Mann heiraten, für Kinder und Familie stets aufopfernd da sein und dabei die eigenen Interessen verleugnen. Doch die junge selbstbewusste Hedda schafft den Absprung von dem erwarteten Weg: Sie geht alleine nach Stockholm, macht eine Nähausbildung, spielt diverse kleinere Filmrollen und macht auch ihre ersten erotischen Erfahrungen.Neben dem persönlichen Werdegang nehmen zeithistorische Schilderungen und gesellschaftskritische Beschreibungen einen großen Raum im Roman ein. Durch das Parallellaufen mehrerer Erzählstränge wird die Geschichte von Hedda von verschiedenen zeitlichen Ebenen aus beleuchtet. So schreibt etwa die vermeintlich "echte" Hedwig an die (fiktive) Autorin Briefe, in denen sie die Romanhandlung kommentiert, kritisiert oder ergänzt. Fazit: Combüchens aktueller Roman ist lesenswerte schwedische Gegenwartsliteratur, die einen Einblick in ein faszinierendes Frauenschicksal vor dem Hintergrund einer wechselvollen Zeitperiode bietet. (bn.bibliotheksnachrichten/Barbara Tumfart/www.biblio.at)